Seit 2002 gehört die Altstadt von Wismar zum Welterbe der UNSECO.
Sie repräsentiert idealtypisch eine Stadt aus der Blütezeit der Hanse im 14. Jahrhundert.
Der Stadtkern mit den monumentalen Backsteinkirchen und Kaufmannshäusern
hat seinen Grundriss bis heute fast unverändert erhalten können.
Innerhalb der historischen Altstadt befinden sich zahlreiche Einzeldenkmale, deren Architektur sehenswert ist.
Sie sind nicht nur Einzeldenkmale sondern Bestandteil des gesamten Weltkulturerbes von Wismar.
Schon auf dem Marktplatz zeigen sich die verschiedenen Baustile der historischen Altstadt.
GOTIK
Die GOTIK bezeichnet eine Epoche der europäischen Architektur und entstand etwa von 1140 (Ile de France) und währte nördlich der Alpen bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Eine besondere Form der Gotik ist die Backsteingotik.
Sie zieht sich von den Nordniederlanden über Norddeutschland bis in den Ostseeraum.
In Wismars historischer Altstadt gibt es gleich mehrere Bauwerke aus dieser Zeit zu bewundern.
Renaissance
Die Architektur der RENAISSANCE strebt ein Wiederbeleben und Weiterentwickeln bestimmter Elemente der Römischen Antike an.
Er betont die Symmetrie, die Proportionen, die Geometrie und die Anordnung der Bauteile, wie sie in der Architektur des Alten Roms zu sehen war.
Nach festgesetzten Regeln erfolgte die Anordnung von Säulen, Pilaster und Lisenen. Der Bau von Kuppeln, Bögen und Nischen ersetzt die komplexen Proportionen und unregelmäßigen Profile der Gotik.
BAROCK
BAROCK folgt auf die Renaissance und kommt aus dem Portugiesischen und bedeutet so viel wie "unregelmäßig und schief".
Ein bedeutsames barockes Bauwerk der schwedischen Militärarchitektur in Wismar ist das Zeughaus. Es wird dem schwedischen Festungsbaumeister Erik Dahlberg zugeschrieben.
Im Obergeschoss befindet sich ein großer Raum von 900 qm, der durch die freitragende Deckenkonstruktion (Sprengwerk) ohne Stützpfeiler auskommt.
Es diente zur Lagerung von Waffen und Gerät und war über eine schräge Rampe erschlossen über die Pferdegespanne schweres Gerät transportieren konnten.
Den stärksten Ausdruck fand die Barockkunst in der Architektur. Alle Ordnungen der Renaissance werden aufgelöst. Schwingende, konkave und komplexe Formen, Säulen, Kuppeln Giebel und Fensterbekrönungen werden mit reichem ornamentalem Schmuck versehen.
Berühmte Bauwerke des Barock sind
"Das neue Palais in Potsdam, Schloss Versailles, die Residenz in Würzburg oder der Zwinger in Dresden"
... um nur einige zu nennen.
KLASSIZISMUS
Der KLASSIZISMUS bezeichnet die Zeit von etwa 1770 bis 1840.
Die Architektur des Klassizismus orientiert sich sehr stark an den Vorbildern der griechischen Antike. Portikus und Säulen sind wieder häufiger anzutreffen.
Anwendung findet er in überwiegend in bürgerlichen und fürstlichen Repräsentationsbauten, seltener in Fachwerkbauten.
Wismars Rathaus ist ein klassizistischer Rathausbau und stammt aus der Feder des Hofbaumeisters Johann Georg Barca und wurde in der Zeit von 1817 bis 1819 erbaut.
HISTORISMUS
Der HISTORISMUS bezeichnet in der Stilgeschichte ein im 19. Jahrhundert und bis ins
20. Jahrhundert nachwirkendes Phänomen, bei dem man auf ältere Stilrichtungen zurückgriff, die prägendste Zeit war von ca. 1840/50 bis zum ersten Weltkrieg.
Stilistische Unterarten sind Neoromanik, Neogotik, Neorenaissance und der Neobarock.
Den verschiedenen Baustilen wurden unterschiedliche Funktionen zugeordnet,
wie z. B. Kirchen der Neoromanik und Neogotik, Banken und Bürgerhäuser der Neorenaissance, Theater dem Neobarock und Fabriken meist im Tudorstil.
Das reich gewordene Bürgertum legte in der Gründerzeit viel Wert auf Repräsentation und weniger auf funktionale Aspekte.
Das Ende des Historismus beginnt mit dem Jugendstil (ca. 1895), welcher zwar noch Ornamente verwendet, aber ohne jeglichen historischen Bezug.
JUGENDSTIL (ART NOUVEAU)
Der JUGENDSTIL oder auch ART NOUVEAU genannt ist eine Epoche an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Geschichtlich steht der Jugendstil zwischen Historismus und moderner Kunst und dauerte ca. 20 Jahre.
In Wismar gibt es zwei Gebäude, die den Jugendstil zeigen.
- Das "Karstadt Stammhaus" am Rudolf Karstadt Platz und
- das Restaurant "Zur Wasserkunst" am Markt.
Ein klares Ende des Jugendstils lässt sich nicht bestimmen, wird aber noch vor dem Ersten Weltkrieg angesetzt.